Studienförderung

An der Schule in Tsévié hat der erste Jahrgang das Abitur mit Bravour bestanden. Viele der Abiturient:innen sind schon seit langem entschlossen an der Universität in Lomé zu studieren, doch die Umstände sind in einigen Fällen äußerst schwierig und das Ziel vom Studium scheint vielen unerreichbar.

Das Problem

Bis vor kurzem schlossen viele Eltern ein Studium ihrer Kinder kategorisch aus. Von den zwanzig Abiturient:innen haben nur zwei einen studierten Elternteil und die meisten kommen aus bildungsfernen Haushalten. Für junge Frauen kommen weitere Hürden hinzu, denn ein selbstbestimmtes Leben als unverheiratete Studentin wird von vielen konservativen Akteuren mit Argwohn gesehen. Außerdem sind die Kosten für ein Studium für die meisten Familien sehr hoch und häufig unbezahlbar.

Der Lösungsansatz

1. Akzeptanzarbeit und Exkursionen

Unsere Projektpartner von Afrotopia bemühen sich seit langem, die Akzeptanz für eine Studienlaufbahn, insbesondere von jungen Frauen zu stärken. Zum Beispiel luden sie Studentinnen an die Schule in Tsévié ein und unternahmen mit Schüler:innen und Eltern eine Exkursion an die Universität in Lomé. Drei Schülerinnen wollten daran zunächst nicht teilnehmen, da es „uns nur traurig macht, die Uni zu sehen, weil unsere Familien ein Studium sowieso nicht unterstützen.“

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Tor zum Uni-Campus in Lomé
Exkursion an die Uni

2. Gezielte finanzielle Unterstützung

Solidarität konkret e.V. hat sich entschieden, Abiturient:innen des ersten Jahrgangs bei der Einschreibung an der Universität und der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft bedarfsgerecht zu unterstützen. Diese Ankündigung hat bewirkt, dass alle Familien einem Studium ihrer Kinder zustimmen.

Das freut uns und das Team von Afrotopia sehr und stellt uns zugleich vor finanzielle Herausforderungen. Das Studium von fast zwanzig jungen Menschen anteilig über den Studienzeitraum zu finanzieren ist nicht leicht. Dafür benötigen wir (regelmäßige) Spenden.

Einschreibegebühren

45 Euro ermöglichen die Einschreibung an der Universität Lomé. Neben den Gebühren sind darin Kosten für diverse Dokumente und deren Beglaubigung enthalten (Geburtsurkunde, Führungszeugnis, Schulzeugnisse, ärztliches Gesundheitsattest).

Laptops

110 Euro kostet ein gebrauchter Laptop, der für ein erfolgreiches Studium nötig ist. Zunächst werden sich 2-3 Studierende einen Laptop teilen müssen. Wir hoffen sehr auf Spenden für den Kauf weiterer Laptops. Auf dem Foto überreicht Ramatou Garba, Mitgründerin von Afrotopia Togo, die ersten beiden Laptops.

Miete im Wohnheim

16 Euro pro Monat und Person beträgt die Miete, wenn sich zwei bis drei Studierende ein Zimmer nahe der Universität teilen. Die Laufnähe zur Uni spart Geld, denn Transportkosten sind verhältnismäßig hoch.

Grundausstattung

Bücher & Skripte, Schreibhefte, Stifte und je nach Studium ein hochwertiger Taschenrechner oder andere Ausrüstung verursachen vor allem zum Semesterbeginn weitere Kosten. Jeder Spendenbetrag hilft.

Unser Beitrag

Wir stellen sicher, dass die Förderung bedarfsgerecht und effizent erfolgt. Deshalb achten unsere Projektpartner von Afrotopia darauf, dass:

Übrigens: Während in Deutschland pro 100.000 Einwohner:innen 3.770 Person an einer Hochschule immatrikuliert sind, sind es in Togo mit 1.254 Personen zwei Drittel weniger (Quelle: UNESCO).

Solidarität konkret e.V. und Afrotopia Togo danken herzlich für jede Spende! Wir sind von der Wichtigkeit des Projektes überzeugt. Denn wenn die erste Generation von Abiturient:innen den „Sprung an die Uni schafft“, wird es für folgende Jahrgänge umso leichter.

 

Die Initiative AFROTOPIA Togo wurde Anfang 2020 von engagierten Lehrkräften gegründet, mit dem Ziel konkrete Unterstützung für Benachteiligte, insbesondere Mädchen und Frauen, zu mobilisieren. Bereits seit 2013 setzen die Gründer:innen von AFROTOPIA mit Unterstützung aus Deutschland erfolgreich Projekte um. Schwerpunkte sind der Zugang zu kostenloser Bildung, die Förderung des Mädchensports, sowie die Verhinderung von Zwangsverheiratung.

Partnerorganisation: AFROTOPIA Togo

Ort: Tsévié, Togo

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Samenfestes, hochwertiges Saatgut ist unentbehrlich für eine nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft. Die Farm GAVISA züchtet und erhält seit Jahren alte und neuere Saatgut-Sorten, welche bestens an lokale Bedingungen angepasst sind. Das Ziel des Saatgutprojektes ist es, den Zugang von Kleinbäuer*innen zu samenfestem Saatgut zu verbessern und Kulturtechniken der Saatgutvermehrung weiter zu entwickeln und regional zu verbreiten.

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